Wichtige Informationen zu chronischen Nierenerkrankungen
EIN NEUER BLICK AUF CHRONISCHE NIERENERKRANKUNGEN
Verstehen, was eine chronische Nierenerkrankung bedeutet
Fakten über chronische Nierenerkrankungen
Was ist eine chronische Nierenerkrankung?
• Chronische Nierenerkrankung
Die Nieren haben eine für den Körper essenzielle Aufgabe: Sie filtrieren das Blut, damit Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeit als Urin aus dem Körper ausgeschieden werden können.
Bei der chronischen Nierenerkrankung können die Nieren bedingt durch eine meist fortschreitende Schädigung nicht so arbeiten, wie sie sollten.1
• Umgang mit einer chronischen Nierenerkrankung
Bei den meisten Menschen bleibt die Nierenerkrankung stabil, sobald die Ursache des Problems erkannt und behandelt wird.2 Chronische Nierenerkrankungen können sich jedoch im Laufe der Zeit verschlimmern und manchmal zu Nierenversagen führen. Daher ist es wichtig, alle Bedenken, die Sie möglicherweise haben, mit Ihrem Behandlungsteam zu besprechen.2
Wie entstehen chronische Nierenerkrankungen?
Chronische Nierenerkrankungen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, aber einige der häufigsten sind:1
• Typ-2-Diabetes
Im Laufe der Zeit können ein zu hoher Blutzucker und andere Stoffwechselfaktoren, die durch Diabetes verursacht werden, die Blutgefäße in den Nieren schädigen. Dadurch wird die Filterfunktion beeinträchtigt und nimmt ab. Viele Menschen mit Diabetes entwickeln zudem einen Bluthochdruck, der seinerseits die Nieren negativ beeinflussen kann.3 Die richtige Behandlung des Diabetes ist für die Nierengesundheit von entscheidender Bedeutung.
• Bluthochdruck
Im Laufe der Zeit kann auch Bluthochdruck die Blutgefäße in den Nieren belasten, wodurch die Leistungsfähigkeit der Nieren eingeschränkt werden kann.4
• Autoimmunerkrankungen
Bei Autoimmunkrankheit bekämpft der Körper eigene Strukturen, als wären sie etwas Fremdes oder Krankmachendes. Dabei können die Nieren durch entzündliche Prozesse und Ablagerungen eine sogenannte Glomerulonephritis entwickeln. Sind diese Veränderungen schwer und bestehen langfristig, können die Nieren schweren Schaden nehmen.5
• Erbliche Nierenerkrankungen
Einige Nierenerkrankungen können über die Gene vererbt werden, wie z. B. die polyzystische Nierenerkrankung, bei der Zystenansammlungen dazu führen, dass sich die Nieren vergrößern und mit der Zeit ihre Funktion verlieren.6
• Abflusshindernisse
Durch eine Verlegung oder Verengung der ableitenden Harnwege, z. B. durch eine vergrößerte Prostata, Tumoren oder Nierensteine, kann der Urin nicht gut abfließen, sodass es zu einem Harnstau in den Nieren kommen kann.7
• Langzeitanwendung bestimmter Arzneimittel
Die langfristige Einnahme bestimmter Arzneimittel, z. B. entzündungshemmender Medikamente oder gängiger Schmerzmittel, kann für die Nieren toxisch sein.8
Was sind typische Anzeichen und Symptome einer chronischen Nierenerkrankung?
Die Nieren sind sehr widerstandsfähig. Sie können Schäden meist lange kompensieren und ihre Funktion aufrechterhalten. In frühen Stadien einer chronischen Nierenerkrankung treten daher nur selten Symptome auf.9
Bei vielen Menschen bleibt der Zustand der Niere nach der Diagnose stabil. Doch die Erkrankung kann auch in fortgeschrittenere Stadien übergehen, in denen folgende Symptome auftreten können:1,2,10
- Schwellungen an Händen, Füßen oder Knöcheln
- Appetitlosigkeit
- Schlafstörungen
- Atemlosigkeit
- Müdigkeit
- Blut im Urin
- Juckende Haut
- Muskelschmerz
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
Wenn Sie oder einer Ihrer Angehörigen eines dieser Symptome verspüren, sprechen Sie sofort mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Wie wird eine chronische Nierenerkrankung diagnostiziert?
Eine chronische Nierenerkrankung wird häufig nicht aufgrund von Symptomen, sondern durch routinemäßige Blut- oder Urintests bei der Untersuchung anderer Erkrankungen erkannt.9
Bei Blut im Urin oder anderen Auffälligkeiten kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie an einen Nierenspezialisten oder eine Nierenspezialistin (Nephrologen/Nephrologin) überweisen. Dort können weitere Tests durchgeführt werden.
Zu den routinemäßigen Bluttests, mit denen die Funktion der Nieren beurteilt wird, gehört die Bestimmung der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR). Über diesen Test kann festgestellt werden, wie gut Ihre Nieren Ihr Blut filtern.11
• Kreatininwert
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird den Kreatininwert in Ihrem Blut überprüfen. Kreatinin ist ein Abfallprodukt, das sich bei einer Nierenerkrankung ansammeln kann.12 Die eGFR wird anhand Ihres Kreatininwerts im Blut berechnet.
Urintest
Um die Menge eines bestimmten Proteins im Urin, das Albumin, zu bestimmen, kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt eine Urinprobe von Ihnen anfordern. Wenn die Nieren gut funktionieren, filtern sie das Albumin heraus, bevor es in den Urin gelangt. Der Nachweis von Albumin oder anderen Eiweißen kann auf eine Nierenschädigung hindeuten. Je weniger Albumin Sie im Urin haben, desto besser. Das Vorhandensein von Albumin im Urin wird Albuminurie genannt.13
Biopsie
Es kann notwendig sein, weitere Tests durchzuführen, um die Ursache Ihrer Nierenerkrankung zu bestimmen. Dazu gehört auch die Biopsie, ein Verfahren, bei dem eine kleine Menge Gewebe entnommen und untersucht wird. Dies kann helfen, die Ursache der Nierenerkrankung zu bestimmen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt entscheidet dann, welche Behandlungsoption für Sie am besten geeignet ist und wie oft Ihre Nieren überwacht werden sollten.
Testergebnisse
Anhand Ihrer Testergebnisse kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt abschätzen, wie geschädigt Ihre Nieren sind, und somit das Stadium Ihrer chronischen Nierenerkrankung bestimmen. Nach der Filtrationsleistung, also der eGFR, wird die Nierenfunktion in 5 Stadien eingeteilt.14
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Normale Nierenfunktion
Die Nieren filtern mindestens 90 ml Blut pro Minute. Aber auch bei guter Filtrationsleistung können andere Laborwerte, z. B. ein erhöhter Albuminwert, auf Nierenschäden hindeuten.
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Mild eingeschränkte Nierenfunktion
Die Nieren filtern zwischen 60 und 89 ml Blut pro Minute. Die Filtrationsleistung gilt noch als normal, aber andere Laborwerte, z. B. ein erhöhter Albuminwert, können auf Nierenschäden hindeuten.
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Moderat eingeschränkte Nierenfunktion
Die Nieren filtern zwischen 30 und 59 ml Blut pro Minute. Die Filtrationsleistung ist eingeschränkt, reicht aber oft noch aus, um keine Symptome zu verursachen. Eine Albuminurie, das Vorhandensein von Albumin im Urin, kann in diesem Stadium ebenfalls auftreten.
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Schwer eingeschränkte Nierenfunktion
Die Nieren filtern zwischen 15 und 29 ml Blut pro Minute. Die Nierenfunktion ist in diesem Stadium so weit eingeschränkt, dass es häufiger zu Symptomen kommen kann.
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Nierenversagen im Endstadium
Die Nieren filtern weniger als 15 ml Blut pro Minute. Eine Albuminurie, das Vorhandensein von Albumin im Urin, kann in diesem Stadium ebenfalls auftreten. Unter Berücksichtigung der Symptome und der Hinweise aus den Labortests kann eine Ersatztherapie wie eine Dialyse erforderlich sein. Durch eine Dialyse kann verhindert werden, dass der Körper durch die Ansammlung von Abfallprodukten, die die Niere nicht mehr entfernen kann, vergiftet wird.14
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References
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KDIGO 2020 Clinical Practice Guideline for the Evaluation and Management of Chronic Kidney Disease. Kidney International Supplements 2020; 98: 1–115.
Job-Nummer: PC-DE-110415.